Kann man wirklich jemanden einfach nur so, unsympathisch finden oder steckt da vielleicht ein wenig mehr dahinter? Warum empfinden wir für gewisse Menschen eine Antipathie und wodurch entsteht diese Abneigung.
Was Sie vielleicht bis jetzt nicht wussten, es hat immer was mit uns selbst zu tun!
Unser Unterbewusstsein braucht nur 100 Millisekunden um über ein neues Gesicht ein Urteil zu fällen und ganz unbewusst treffen wir dann die Entscheidung ob wir jemanden sympathisch finden oder eben nicht. Aber leider eben unbewusst.
„Also die neue Mitarbeiterin, wenn ich die schon sehe, stellt es mir die Haare auf“
„Mensch du, der neue Nachbar ist aber schon ziemlich arrogant“
„Du, die neue Freundin vom Bernd, ich weiß nicht, mit der kann ich nicht.“
„Also der Klaus, ist ja so ein Besserwisser, richtig unsympathisch.“
Solche oder ähnliche Aussagen kennen Sie?
Wahrscheinlich wäre es gelogen, wenn Sie von sich behaupten würden, allen Menschen mit Toleranz und ohne Vorurteile zu begegnen. Und wahrscheinlich ist auch, dass Sie in ihrem Umfeld gewisse Menschen meiden. Sie sind distanziert und ablehnend und wenn sie dieser Person begegnen kommt sogar Ärger und Zorn auf. Das bedeutet aber, dass das gegenüber eine große Macht auf Sie ausübt und es schafft, ihr inneres Gleichgewicht zu stören.
Wenn wir jemanden am Abend in einer Bar flüchtig begegnen und den oder diejenige dann sowieso nicht mehr sehen, ist diese Ablehnung nicht so tragisch.
Aber was ist, wenn wir Menschen unsympathisch finden, mit denen wir regelmäßig oder sogar täglich zu tun haben?
Dann könnte es sich für sie lohnen, sich folgende Fragen zu stellen:
Wie sie ja bereits gelesen haben, ihre Antipathie gegenüber jemanden anderen hat immer auch etwas mit ihnen selbst zu tun.
1. Fragen sie sich, ob sie die Person, die sie unsympathisch finden, vielleicht an jemanden aus ihrer Vergangenheit erinnert mit der sie schon damals Schwierigkeiten hatten. Fragen sie sich wer das sein könnte und überprüfen sie dann welcher Tonfall, welche Mimik oder welche Haltung die Übertragung auslöst.
Sie identifizieren sich mit dieser Person und werden wieder zu demjenigen, der sie damals waren, wo sie ein Problem mit jemanden hatten. Versuchen sie dann herauszufinden, was an dem Aussehen der Person einzigartig ist. Somit finden sie einen positiven Aspekt und lenken ihre Aufmerksamkeit darauf.
2. Fragen sie sich, ob sie das Gegenüber daran erinnert wie sie vielleicht früher selbst waren, aber heut nicht mehr sein möchten. In diesem Fall wird ein früherer Persönlichkeitsanteil von ihnen nicht mehr geschätzt. Versöhnen sie sich mit sich selbst!
4. Fragen sie sich, ob die Person eine Fähigkeit hat, die sie nicht haben, aber eben gerne hätten ohne jedoch so zu sein wie ihr Gegenüber. Die Person erinnert sie daran, wie sehr ihnen diese Fähigkeit fehlt und wie gern sie diese Fähigkeit hätten. Finden sie heraus, um welche Fähigkeit es sich handeln könnte und denken sie darüber nach wofür sie diese Fähigkeit brauchen. Möglicher weise entdecken sie bei sich selbst ein Tabuthema. Nehmen sie sich die andre Person zum Modell. Alles was man bei anderen sieht, kann man auch selbst erlernen.
5. Fragen sie sich ob ihr Gegenüber vielleicht dasselbe Problem hat wie sie. Und da Sie es noch nicht gelöst haben, kann es natürlich fürchterlich nerven, ihr Problem auch noch vom Anderen vorgeführt zu bekommen. Fragen sie sich, welche Ressourcen und Fähigkeiten Sie brauchen, um ihr Problem zu lösen.
Probieren Sie diesen Selbsttest einfach mal aus und sie werden sehen, plötzlich wird aus unsympathisch, ganz schnell sympathisch. Wenn sie sich diese Fragen regelmäßig stellen und als Filter einsetzen, werden sie sehen, dass auch das Bedürfnis andere zu kritisieren schnell abnimmt. Wandeln Sie sich vom Kritiker zum konstruktiven Feedbackgeber! Man wird sie dafür lieben!
P.s. ...und wenn es gar nicht funktioniert, man muss ja auch nicht wirklich jeden mögen,
aber wir können und sollten jedem mit Respekt begegnen!
STARTUNDZIEL / Hall in Tirol / Tel.: 06641883523 / office@startundziel.at / Dr. Marianna Pircher / DLSB Thomas Klammer
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