Jedes Verhalten oder jede Aussage mit der wir nicht übereinstimmen ist in irgendeiner Situation, in irgendeinem Kontext nützlich und erklärbar. Das gilt sowohl für private als auch für berufliche Beziehungen. Entscheidend dabei ist sicher ein gemeinsames Ziel zu haben und zu verfolgen. Wenn sie das Gefühl haben, jemand tickt nicht wie sie, bleiben sie gelassen und suchen sie nach der Chance im Unterschied.
Ein kleines Beispiel dazu aus der Praxis:
Zwei Mitarbeiter eines Unternehmens arbeiten in der selben Abteilung, sitzen sich im Büro gegenüber und müssen gemeinsam am selben Projekt arbeiten. Seit zwei Jahren haben diese beiden ein Problem, welches immer mehr thematisiert wird und bis zur Verweigerung der Zusammenarbeit geht.
A beschwert sich, dass B immer die Kleinigkeiten übersieht, Details nicht beachtet und immer schon viel weiter denkt als es jetzt gerade notwendig ist. "So ein Spinner, der weiss nicht, dass der Teufel im Detail steckt. Schwierig mit ihm zusammenzuarbeiten. Der lebt in seiner eigenen Welt, ein Visionär, aber das brauchen wir hier nicht."
B bezeichnet A als pingeligen Kleinkrämer, der das Projekt bremst weil alles doppelt überprüft werden muss. "Der sieht nur einzelne kleine unwichtige Zahlen. Wir brauchen Leute die groß denken und keine I-Tüpfler."
Also was ist da los, passen diese beiden wirklich nicht zusammen, sollte einer in eine andere Abteilung wechseln?
Aus der Sicht des Geschäftsführers haben beide ihre Qualitäten und Qualifikationen diesen Job zu machen und sie machen ihn beide gut.
Nur, sie müssen miteinander kommunizieren und das funktioniert einfach nicht mehr.
Das Problem in dieser Angelegenheit ist schnell klar und relativ leicht sichtbar zu machen. Menschen Funktionieren auf verschiedenen Ebenen. Jeder funktioniert nach seiner ganz eigenen, inneren Landkarte die sich laufe seiner Jahre entwickelt und manifestiert hat.
Im Fall von A und B stellt sich schnell heraus, dass sie auf zwei sehr unterschiedlichen Metaebenen agieren.
A gehört zu den "Detail-orientierten" Menschen und B ist ein typischer "Big Picture" Typ
Detail-orientierte Menschen wollen immer zuerst die Details im Griff haben. Sie wollen während etwas entsteht, alles verstehen. Die Gefahr ist natürlich, dass sie sich möglicherweise zu lange mit etwas falschem beschäftigen und das Gesamtprojekt aus den Augen verlieren. Sie können jedoch lernen, mal aufzustehen um die Angelegenheit aus einer größeren Perspektive zu betrachten.
Big Picture-orientierte Menschen sind eher die "Träumer". Sie wollen das globale Problem verstehen, bevor sie sich in die Welt der Details begeben. Sie können jedoch Probleme bekommen, wenn sie ständig den Fokus eines Projektes ausweiten. Was sie lernen können ist sich auf die Umsetzung des Großen in die Realität zu konzentrieren.
Wenn wir genauer hinsehen die perfekte Kombination. Wären beide "Big Picture" Typen, würde wahrscheinlich jedes einzelne Projekt an übersehenen Kleinigkeiten scheitern. Der eine kann den anderen optimal ergänzen.
In einem Coachingprozess haben wir beiden die Verschiedenheit und die darin enthaltenen Chancen bewusst gemacht.
Heute arbeiten sie als perfekt abgestimmtes Team und haben gelernt die Stärken des anderen zu nützen und zu schätzen.
STARTUNDZIEL / Hall in Tirol / Tel.: 06641883523 / office@startundziel.at / Dr. Marianna Pircher / DLSB Thomas Klammer
Kommentar schreiben