Heute schon Angst gehabt? Gratulation!
Das klingt jetzt vielleicht etwas zynisch, ist es aber nicht. Wenn sie weiterlesen, werden sie entdecken, daß in der Angst auch eine große Chance und großes Potential liegen kann. Und hier sprechen wir nicht von der Angst von einem Auto überfahren zu werden oder von einem Baum zu fallen, wenn wir nicht überhaupt schon Angst haben auf einen Baum zu klettern. Auch vor Spinnen, engen Räumen und grossen Menschenansammlungen kann man Angst haben. Diese Ängste sind aber natürlich. Sie warnen uns vor einer ganz realen Gefahr und sind ein Schutzmechanismus um keine physischen Schäden zu erleiden.
Aber was ist mit der Angst vor Neuem und der Angst vor Veränderung? Wie oft kommt es vor, daß wir Angst und Schweissausbrüche bekommen, weil wir einen Vortrag halten müssen und was ist mit dieser verdammten Angst in der Selbständigkeit zu scheitern. Wenn wir einen neuen Job annehmen haben wir Angst nicht zu genügen und vielleicht abgelehnt zu werden.
Aber aufgepasst! Diese Ängste signalisieren ihnen nicht davonzulaufen und sich in einer Ecke oder unter einem Tisch zu verstecken. Wenn sie diese Ängste ganz bewusst wahrnehmen, sich von dem Kind ICH verabschieden und ins Erwachsenen ICH schlüpfen, werden sie erkennen, daß diese Ängste ein Signal sind, sich vorwärts zu bewegen um sie dann für ihren Vorteil und ihr Weiterkommen zu nutzen.
Sie werden erkennen, daß sie genau an diesen Ängsten wachsen können. Die Komfortzone zu verlassen tut einfach nur gut, wenn man sich einmal dazu überwunden hat.
Bei all diesen Ängsten haben wir Angst etwas zu verlieren. Werte, die man bis jetzt gelebt hat, glaubt man als bedroht. Und wer verliert schon gerne etwas, das er im Laufe seines Lebens lieb gewonnen hat, auch wenn es vielleicht nur ein Muster ist, welches in uns einen tiefen, nicht nützlichen Flussgraben hinterlassen hat.
Machen Sie die Angst zu ihrem Freund, zu ihrem Verbündeten und nützen Sie die Signale!
Der Ursprung unserer Ängste liegt meist im Unbekannten und im Ungewissen. Wir wissen nicht, was als nächstes passieren wird und wir können die Zukunft nicht immer vorhersehen. Das lässt in uns eine seltsame Angst entflammen, die manchmal schwer zu bändigen ist. Jedoch sind genau diese irrationalen Ängste ein starkes Zeichen, sich vorwärts zu bewegen, die Richtung zu ändern.
Unser Leben verläuft nicht linear. Es gibt viele Abzweigungen und Wegkreuzungen die wir nützen können. Wenn wir den Schatten der Angst hinter uns lassen, passieren manchmal wahre Wunder und man nimmt sich selber plötzlich anders wahr. Wenn wir den Rubicon überschritten haben fühlen wir uns gut und nehmen uns vor allem selber wieder ernst. Wir haben das ängstliche Kind in uns verabschiedet und fühlen uns stark und voller Energie.
So bewältigen sie ihre Angst in 3 Schritten:
Schritt 1:
Nehmen Sie ihre Angst wahr und identifizieren Sie eventuell das dahinter liegende Muster.
Welche Angst genau ist das und vor allem wovor genau habe ich Angst.
Schritt 2:
Fragen Sie sich:
Kenne ich diese Angst vielleicht aus meiner Kindheit?
Wenn ich jetzt über meine Angst nachdenke, ist das ein kindliches Denken?
Entspricht dieses Denken der Wahrheit?
Schritt 3:
Nehmen Sie die Sicht eines offenen, mutigen und neugierigen Erwachsenen ein.
Wie würden Sie die Sache dann beurteilen? Wie würden Sie als selbstbewusster Erwachsener darüber denken?
Was verändert sich, wenn Sie die Perspektive eines mutigen Erwachsenen einnehmen?
Was wäre wen Sie richtig Freude an der Erfahrung hätten?
Dazu ein Beispiel, um das Ganze etwas verständlicher zu machen:
Ein Freund von mir bekam von seinem Chef die Aufgabe bei der nächsten Vorstandssitzung ein Referat über die Entwicklungsstrategien der Marketingabteilung zu halten. Er leitet diese Abteilung seit 6 Jahren und ist innerhalb der Abteilung einer der kreativsten Köpfe. Eine Präsentation auszuarbeiten ist für ihn definitiv nicht das Problem. Ganz im Gegenteil, das war ja unter anderem sein täglicher Job.
Doch Vorträge zu halten ist so überhaupt nicht sein Ding. Schlaflose Nächte plagten ihn, obwohl die ausgearbeitet Präsentation perfekt war. Einen Tag vor dem Termin wollte er schon absagen und das Referat von einem seiner sehr extrovertierten Mitarbeiter machen lassen.
Wir sprachen darüber und versuchten über die oben genannten Schritte die Angst zu bändigen und zu verabschieden.
Schritt 1:
Was für eine Angst war das genau?
In erster Linie war es die Angst vor dem Vorstand nicht gut genug sein.
"Wenn das nicht perfekt ist, zweifeln die möglicherweise an meiner Position", so seine Aussage.
Schritt 2:
Das "Kind ICH" entdecken
Er war immer schonen ein zurückhaltender, sehr introvertierter Typ.
Als Schüler hat er es gehasst Referate zu halten und im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen.
In seiner Erinnerung hing was fest. Zu Schulzeiten machten sich zwei seiner damaligen Lehrer lustig über seiner Referate die er gehalten hat. Er erfuhr eine Kränkung und seither ist es ihm zuwider zu referieren. Aus Angst erneut gekränkt zu werden wollte er absagen.
Das eigentliche Thema war also die Angst vor Kränkung. Und genau in dieser Situation begann das gekränkten Kind ICH sich laut zu melden.
Schritt 3:
In das "Erwachsenen ICH" wechseln. Aus der Position des offenen, neugierigen Erwachsenen denken und die Situation neu bewerten.
"30 Jahre sind seit damals vergangen. Ich leite meine Abteilung nun seit 6 Jahren. Auch die internen Diskussionen werden von mir geleitet und moderiert. Jeder hört mir gerne zu. Also wenn ich jetzt voll Neugierde und mutig auf die Vorstandspräsentation blicke, kann ich mich darauf freuen. Vielleicht erkennt der Vorstand dann, wie professionell ich für sie arbeite. Im Vorstand sitzen zwei, die sind sicher rhetorisch schlechter als ich. Passieren kann mir nicht mal im schlimmsten Fall etwas. Ganz im Gegenteil, ich bekomme die Chance mich zu profilieren. Eine echte Chance, mal zu beweisen was ich drauf hab. Ausserdem weiss ich über Marketing mehr als alle anderen. Wenn die sehen wie gut ich bin, kann ich auch endlich nach meiner ausständigen Gehaltserhöhung fragen."
Wenn Sie in die richtige Rolle schlüpfen, wenn Sie bei Ängsten als mutiger, neugieriger Erwachsener denken und beurteilen, können Sie die darin enthaltenen Chancen erkennen und ihre Ängste werden sich in Luft auflösen.
Und noch eines: Freuen Sie sich über eine neue Erfahrung! Es lohnt sich immer!
Viel Spass beim Ausprobieren!
PS:
Falls Sie uns doch brauchen, sind wir gerne für Sie da.
Nur Mut, schreiben Sie uns oder rufen Sie uns an. Auch das ist ein Schritt in das "Erwachsenen ICH."
STARTUNDZIEL / Hall in Tirol / Tel.: 06641883523 / office@startundziel.at / Dr. Marianna Pircher / DLSB Thomas Klammer
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